Die Höhepunkte Südafrikas

Südafrika ist ein facettenreiches Reiseland und ist gespickt mit unzähligen touristischen Höhepunkten. Diese Auswahl gibt einen Überblick über die beliebtesten Ziele des Landes. Wir beraten Sie gerne bei der individuellen Zusammenstellung Ihrer Tour.

Kapstadt und Kaphalbinsel »
Weingebiete »
Walküste und Overberg »
Kleine Karoo & Karoo Halbwüste »
Garden Route »
Tsitsikamma Nationalpark und Addo Elephant Park »
Sunshine Coast »
Wild Coast »
Durban und Umgebung »
Lesotho »
Drakensberge »
Zululand »
Eswatini »
Krügerpark und Panorama Route »
Weitere Wildreservate und Nationalparks im Nordosten »
Johannesburg, Pretoria und Soweto »
Northern Cape »
West Coast »

 

Kapstadt und Kaphalbinsel

Kapstadt, die „Mother City“ und älteste Stadt Südafrikas, ist für die meisten Reisenden der Start- oder Endpunkt, um die Regenbogennation zu erkunden. Kapstadt zählt zu Recht zu den schönsten Städten der Welt und bietet viele historische Gebäude, erstklassige Restaurants, unzählige Einkaufsmöglichkeiten, tolle Strände, vielseitige Landschaften und abwechslungsreiche Aktivitäten.

Der Tafelberg ist Hauptattraktion und Wahrzeichen zugleich. Mit einer Seilbahn oder auf verschiedenen Wanderwegen geht es bis auf rund 1000m nach oben, von wo man sich bei einer atemberaubenden Aussicht den besten Überblick über die Stadt verschaffen kann. Die letzte Seilbahn fährt erst nach Sonnenuntergang hinab, weshalb sich der Tafelberg hervorragend zu einem unvergesslichen Sundowner eignet. Wegen schlechter Witterung kann der Berg aber gesperrt werden, auch kurzfristig. Besucher sollten daher die erstbeste Gelegenheit nutzen und nicht bis zum letzten Aufenthaltstag warten.

An der Victoria & Alfred Waterfront schlägt das touristische Herz der Stadt. Unzählige Geschäfte und Restaurants laden zum Bummeln und Verweilen ein. Vor hier aus startet auch die Fähre nach Robben Island, der ehemaligen Gefängnisinsel zu Zeiten der Apartheid. Das Hochsicherheitslager, in dem auch Nelson Mandela viele Jahre seines Lebens verbringen musste, ist heute ein Museum. Ehemalige Gefangene bringen den Besuchern die Geschichte im Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit nah. Ebenfalls an der Waterfront befindet sich das Zeitz MOCAA, das Museum Of Comtemporary Art Africa. Es ist das einzige Museum des gesamten Kontinents, dass sich ausschließlich zeitgenössischer afrikanischer Kunst widmet.

Auch ein Spaziergang durch das Zentrum von Kapstadt lohnt sich. Sehenswürdigkeiten wie der Flohmarkt auf dem Green Market Square, die Cityhall und der Company’s Garden sind bequem zu Fuß von der Waterfront erreichbar. Rund um den Company’s Garden befinden sich auch die meisten Museen. Entlang der Bree Street und Kloof Street finden sich die besten Restaurants der Innenstadt, während in der Long Street das Nachtleben pulsiert. Das bunte Bo-Kaap-Viertel ist ein beliebtes Fotomotiv. Szenegänger schwören auf das trendige De Waterkant Viertel.

Gutes Essen hat einen hohen Stellenwert für die Capetonians. Kapstadts vielseitige Foodmärkte sind daher eine gute Gelegenheit, sich unter die Locals zu mischen. Die beiden beühmtesten Märkte sind der Oranjezicht City Farm Market an der Waterfront und der Neighbourgoods Market in Woodstock. Weitere Märkte gibt es unter anderem in Sea Point, Hout Bay und Noordhoek.

Für Sonnenhungrige bietet Kapstadt eine Vielzahl von Stränden. Die berühmtesten Atlantikstrände findet man bei Clifton, Camps Bay sowie in den Vororten Bloubergstrand, Llandudno, Hout Bay und Noordhoek. Allerdings sorgt die kalte Atlantikströmung nicht bei jedermann für großes Badevergnügen. Etwas wärmer ist das Wasser des Indischen Ozeans in der False Bay. Schöne Strände gibt es in Gordons Bay, Strand, Muizenberg, St. James, Fishhoek und Simons Town. Bei letzterer liegt auch der durch seine Pinguinkolonie berühmt gewordene Boulders Beach. Hier können Sie die Brillenpinguine auf durch die Dünen gebauten Stegen beobachten und an einem Abschnitt sogar mit ihnen um die Wette schwimmen.

Unbedingt besuchen sollte man auch das Cape of Good Hope Nature Reserve südlich von Kapstadt mit Cape Point und dem Kap der Guten Hoffnung. Neben dem südwestlichsten Punkt Afrikas wartet die Kaphalbinsel hier mit einer interessanten Tier- und Pflanzenwelt auf. Verschiedene Wanderwege führen durch das Reservat.

Weitere Höhepunkte sind der Chapmans Peak Drive (eine der schönsten Küstenstraßen der Welt, die Noordhoek und Hout Bay miteinander verbindet), das alte Weingebiet von Constantia (hier liegen die ältesten Weingüter am Kap) und der Kirstenbosch National Botanical Garden (einer der schönsten botanischen Gärten der Welt). Mindestens drei Tage sollte man sich für die „Mother City“ Zeit nehmen, aber auch in zwei Wochen werden Kapstadt und seine Umgebung nie langweilig.

 

Weingebiete

Nur etwa 50 km von Kapstadt entfernt liegen die wohl bekanntesten südafrikanischen Weingebiete von Stellenbosch, Paarl und Franschhoek. Während Paarl eher nur für Weinkenner interessant ist, bieten Franschhoek und gerade Stellenbosch auch den nicht ganz so Weininteressierten eine Menge Sehenswürdigkeiten. Stellenbosch ist die zweitälteste Stadt Südafrikas und hat einen wunderschönen historischen Kern im kapholländischen Baustil. Dank der hiesigen Universität ist die Stadt sehr lebendig und bietet viele Geschäfte, Bars und sogar ein Kino. Franschhoek kommt etwas gediegener daher mit vielen Restaurants und Boutiquen sowie dem mächtigen Denkmal zu Ehren der französischen Stadtgründer entlang der Hauptstraße.

Unzählige Weingüter reihen sich in den Weingebieten aneinander. Die einzelnen Regionen haben sich in sogenannten Weinrouten zusammengeschlossen. Während gerade die Produzenten von edlen Tropfen eher klein und gemütlich daherkommen, laden andere Weingüter mit einem großen touristischen Angebot wie Restaurants, Parkanlagen, Vergnügungsmöglichkeiten und Wanderwegen ein. Wer nicht direkt in den Weingebieten übernachten möchte, kann Stellenbosch und Co. auch in Tagesausflügen ab Kapstadt erkunden.

Auch in vielen anderen Regionen des Western Capes finden sich immer mehr aufstrebende Weinanbaugebiete, z.B. in Robertson oder bei Hermanus. Eines haben aber alle Weingebiete gemeinsam: Hier finden sich die mit Abstand besten Restaurants des Landes, einige davon mit Weltruf.

 

Walküste und Overberg

In den Monaten Juni bis November hat man an der gesamten Küste Südafrikas selbst von Land aus gute Walbeobachtungsmöglichkeiten. Im Bereich von Hermanus (etwa 100km östlich von Kapstadt) bis zum De Hoop Nationalpark tummeln sich besonders viele Wale ganz nah an der Küste. Daher wird dieser Abschnitt auch gerne als Walküste bezeichnet.

Hermanus ist ein sehr touristischer Ort und bietet unzählige Hotels, Gästehäuser, Restaurants, Cafés und Shops. In der  Walsaison platzt die Stadt aus allen Nähten. Trotz des ganzen Trubels sind die Walsichtungten von den unzähligen Cliffs der Steilküste atemberaubend. Nirgendwo sonst in Südafrika kommen die imposanten Meeressäuger so nah an die Küste. Hermanus bietet aber noch viel mehr, sodass sich ein Besuch auch außerhalb der Walsaison durchaus lohnt. Das Hemel-En-Aarde Valley ist das aufstrebendste Weingebiet des Landes. Das Fernkloof Nature Reserve bietet schöne Wanderungen durch die Fynbos-Vegetation mit grandiosem Meerblick. Der Grotto Beach ist einer der schönsten Strände der Region.

Deutlich ruhiger geht es im kleinen Küstenort Arniston zu, der zu den optischen Höhepunkten der Umgebung zählt und mit dem traditionellen Fischerdorf Kassiesbaai und der Waenhuiskrans-Höhle zwei einmalige Attraktionen bietet. Die weißen Sandstrände sind endlos und Walbeobachtungen (saisonal) von den Dünen wunderbar möglich. Höhepunkte der Gegend sind die De Hoop und De Mond Naturreservate. In der Nähe liegt auch das Cape Agulhas, der südlichste Punkt Afrikas mit seinem markanten Leuchtturm.

Aber auch das Hinterland der Walküste, der Overberg-Distrikt, ist interessant. Wer etwas Zeit hat, sollte anstatt der N2 zwischen Swellendam und Somerset West ruhig mal die hiesigen Regionalstraßen nutzen. Zu entdecken gibt es endlose Farmen, aufstrebende Weingüter, gemütliche kleine Orte, historische Stätten, einsame Naturschutzgebiete und mächtige Bergketten.

 

Kleine Karoo und Karoo Halbwüste

Viel spannender als auf der N2 an der Küste entlang zu fahren ist die Strecke über die berühmte Route 62, der alten Verbindungsstraße zwischen Kapstadt und Port Elizabeth, die einen Hauch Wild-West-Stimmung versprüht. Die Namensverwandtschaft mit der amerikanischen Route 66 ist also nicht ganz zufällig. Der schönste Teil der Route 62 liegt zwischen Montagu und Oudtshoorn. Die Strecke ist gut ausgebaut und eigentlich immer leer. Viel schneller kommt man auf der viel befahrenen N2 auch nicht voran, die Route 62 ist aber bedeutend schöner.

Oudtshoorn ist die „Straußenhauptstadt“ Südafrikas und das Juwel der Kleinen Karoo Halbwüste. Hier im trockenen Landesinneren gibt es viele Straußenfarmen und seit neuestem auch einige interessante Weingüter. Sehenswert sind auf jeden Fall die Cango Caves, eine riesige Tropfsteinhöhlenlandschaft. Oudtshoorn selbst bietet eine Menge Restaurants und Shops.

Der Karoo Nationalpark liegt bei Beaufort West. In dieser einmaligen Landschaft leben Antilopen, Bergzebras, Nashörner und an die 200 verschiedene Vogelarten.

Graaff-Reinet ist das Herz der Karoo. Die viertälteste Stadt Südafrikas ist ein lebendiges Museum und architektonisch mehr als interessant. Über 200 Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Berühmt ist auch das Valley Of Desolation im naheliegenden Camdeboo Nature Reserve mit seinen bizarren Gesteinsformationen – ein Paradies für Wanderer.

Der Mountain Zebra Nationalpark bei Cradock gehört zu den landschaftlich schönsten Parks der Region und beheimatet neben den seltenen Kap-Bergzebras auch Löwen, Büffel sowie diverse Antilopen-Arten.

 

Garden Route

Die Garden Route ist sicherlich eine der bekanntesten Attraktionen Südafrikas. Die Natur diesem Gebiet deutlich ihren Stempel aufgedrückt. Die für diese Region typische Fynbos-Vegetation wechselt sich ab mit ursprünglichen Wäldern, wunderschönen Küstenabschnitten, vielfältigen Fluss- und Seenlandschaften sowie mächtigen Bergketten im Hinterland. Der schönste Teil der Garden Route liegt zwischen Wilderness und dem Tsitsikamma Nationalpark.

Wilderness ist eine verträumter kleiner Ort zwischen den imposanten Outeniqua Mountains und dem endlosen Indischen Ozean. Selbst im Hochsommer ist es hier ungewöhnlich grün und selten wirklich heiss. Die Strände sind endlos und meist menschenleer. Der gleichnamige Nationalpark lädt zum Wandern ein. Flora und Fauna sind einmalig. Kurz: der ideale Ort zum Entspannen und Verweilen.

Das kleine Segdefield ist für Touristen aus Übersee die große Unbekannte an der Garden Route. Hier machen eher die Südafrikaner Ferien. Samstags morgens findet der große Wild Oats Farmers Market statt, auf dem viele lokale Produkte der umliegenden Farmen und Galerien verkauft werden. Die Strände sind einmalig. Das Hinterland besticht durch große Seenlandschaften und dichte Wälder.

Knysna mit seiner berühmten Lagune ist das Zentrum der Garden Route. Der lebendige Ort lädt ein mit vielen Restaurants, Cafes, Boutiquen und Shops. An der Waterfront starten Bootstouren auf die Lagune und zum Featherbed Nature Reserve, in der Walsaison auch auf das offene Meer. Knysna ist das „Oyster Capital“ Südafrikas, berühmt für seine guten Austern. Die nahegelegene Buffalo Bay ist ideal für einen Strandtag. Die dichten Wälder des Hinterlandes laden zum Wandern ein.

Plettenberg Bay ist einer der wohlhabensten Orte des Landes. Viele reiche Johannesburger haben hier Ihre Ferienvillen an den Strand gebaut. An der Mündung des Keurbooms River gibt es tolle Bademöglichkeiten. Der Fluss bietet ebenfalls gute Freizeitmöglichkeiten wie Angeln, Kanutouren und mehr. Auf einer Landzunge befindet sich das pittoreske Robberg Nature Reserve.

Bei The Crags finden sich einige durchaus interessante Tierschutzrefugien. Im Monkeyland kann man mit verschiedenen frei umherlaufenden Primaten durch den Urwald spazieren. Birds Of Eden ist die größte Freiflugvoliere der südlichen Hemisphäre. Tenikwa und Jukani sind Aufzuchtstationen für Raubkatzen. Diese Refugien haben eine strikte „Don’t touch“ Politik.

 

Tsitsikamma National Park und Addo Elephant Park

Der Tsitsikamma Nationalpark markiert das Ende der Garden Route und den Beginn der ursprünglichen Provinz Eastern Cape. Im westlichen Teil des Parks, dem Nature’s Valley, gibt es viele ausgezeichnete Wanderwege entlang der einsamen Strände und durch die ursprünglichen Wälder. Um die Schönheit dieser Umgebung am besten genießen zu können, sollte man die N2 verlassen und auf der alten R102 durch das Tal fahren. Das Natures Valley gehört zu den Höhepunkten der Region und selbst in der Hochsaison selten überlaufen.

Viel touristischer geht es im östlichen Teil des Nationalparks zu. Im Storms River Restcamp gibt es ebenfalls viele Wanderwege. Die Suspension Bridge, eine große Hängebrücke über den Storms River, ist ein beliebtes Fotomotiv. Auf dem Fluss können Bootstouren in die ursprünglichen Wälder gebucht werden. Der Tsitsikamma Nationalpark ist der größte zusammenhängende Urwald Südafrikas. Hier stehen einige der sogenannten Big Trees, über 800 Jahre alte und über 40m hohe Yellowwood-Bäume.

Der Addo Elephant Park ist der westlichste der staatlichen Nationalparks, der die „Big Five“ beheimatet, also Löwen, Elefanten, Büffel, Nashörner und Leoparde. Die Raubkatzen kommen allerdings nur in recht geringer Zahl vor. Das gesamte Eastern Cape ist Malaria frei, was gerade für Familien mit Kindern besonders interessant ist. Mittlerweile erstreckt sich der Park bis zur Küste, was ihn zum einzigen „Big Seven“ Nationalpark Südafrikas macht, in dem man auch Wale (saisonal) und Weiße Haie sichten kann.

Östlich vom Addo Elephant Park liegen einige private Wildreservate, die überwiegend auch die Big Five beheimaten und größere Chancen bieten auch Raubkatzen zu entdecken. Die Übernachtungspreise sind deutlich teurer, dafür hat man ein exklusiveres Buscherlebnis als im staatlichen und oft überlaufenen Addo Elephant Park. Einige der privaten Reservate bieten auch Tagessafaris an zu recht fairen Konditionen an.

 

Sunshine Coast

Jeffreys Bay und St. Francis Bay mit seinen vielen reetgedeckten Häuschen sind beliebte Badeorte an der Sunshine Coast, die sich über Port Elizabeth (Gqeberha) bis nach East London erstreckt.

Port Elizabeth ist die fünftgrößte Stadt Südafrikas und schwankt zwischen geschäftiger Industriestadt und sonnigem Ferienparadies. Hier soll es die meisten Sonnenstunden pro Jahr des ganzen Landes geben. PE, wie die Einheimischen Ihre Stadt nennen, hat einige gute Shoppingmöglichkeiten und schöne Stadtstrände entlang der Algoa Bay. Auch einige interessante historische Gebäude können besichtigt werden.

Grahamstown ist ein schmucker Ort mit vielen alten Gebäuden aus der viktorianischen und georgianischen Zeit. Einige interessante Museen können hier besucht werden.

Hogsback in den Amatola Mountains ist immer noch ein absoluter Geheimtipp. Die Bergwelt und die ursprünglichen Wälder sind atemberaubend. Wanderwege führen zu diversen Wasserfällen. Man fühlt sich direkt nach Mittelerde versetzt, daher hielt sich auch lange Zeit das Gerücht, JRR Tolkien sei hier geboren. Mittlerweile weiß man, dass er in Bloemfontein das Licht der Welt erblickte, dies tut der wunderschönen Gegend aber keinen Abbruch.

East London markiert den Endpunkt der touristisch gut erschlossenen Sunshine Coast. Die Hafenstadt am Buffalo River hat einen interessanten alten Stadtkern und einige schöne Stadtstrände. Das nahe gelegene Cintsa, das Tor zur Wild Coast, bietet Strandleben pur.

 

Wild Coast

An der „wilden Küste“ zwischen East London und Durban erlebt man ein ursprüngliches Südafrika. Deshalb zählt die Wild Coast zu den sowohl spannendsten als auch herausfordernsten Höhepunkten des Landes. Die Infrastruktur ist nicht vergleichbar mit dem Rest des Landes. Es gibt nur wenige und in der Regel recht einfache Unterkünfte und die Küste ist meist nur über Stichstraßen erreichbar. Die beiden verkehrstechnischen Hauptschlagadern der Wild Coast, die N2 und die R61, sind zwar geteert, Schlaglöcher kommen aber vermehrt vor. Beide Straßen winden sich über viele Hügel und durch viele Dörfer. Man sollte für diese Strecke deutlich mehr Zeit einplanen, als bei Überlandfahrten in anderen Gebieten Südafrikas.

Typisch für die Region sind die vielen grünen Hügel mit den typischen Rondawels, den bunten Rundhütten der lokalen Xhosa-Bevölkerung, zu der auch Nelson Madela gehörte. In Mvezo kann man unter anderem die Ruinen seines Geburtshauses besichtigen. In Qunu, dem Ort seiner Kindheit, stehen seine Taufkirche, die Ruinen seiner High School sowie das neu erbaute Nelson Mandela Youth & Heritage Center. Hier liegt auch sein Grab auf dem familieneigenen Grundstück.

Coffee Bay ist einer der schönsten Orte an der Küste, etwa 80km von der N2 entfernt über eine geteerte Straße zu erreichen. Die Bucht liegt gut geschützt, sodass selbst bei stärkerem Seegang ein Baden problemlos möglich ist (Vorsicht: keine Hainetze). Ganz in der Nähe liegt die Natursteinbrücke „Hole In The Wall“, eine Attraktion in der Region, zu der man auch von Coffee Bay aus wandern kann. Mit dem Auto muss man eine 20km lange Fahrt über eine unbefestigte Straße in Kauf nehmen, die aber mit einem SUV bewältigt werden kann.

Port St. Johns liegt an der Mündung des mächtigen Mzimvubu River. Es gibt drei wunderschöne Strände, umgeben von immergrünen Regenwäldern. Nördlich von Port St. Johns über Lusikisiki in Richtung Mbotyi erreichen Sie auf unbefestigten Straßen die Angel Falls und Magwa Falls, letztere fallen immerhin 140 m in die Tiefe. Beim Second Beach zweigt die Straße zum Silaka Nature Reserve ab. Das Reservat erstreckt sich über insgesamt 400 ha und bietet Wanderern herrliche einheimische Küstenwälder entlang eines dramatischen Küstenabschnitts.

 

Durban und Umgebung

Durban ist die quirlige Metropole der Provinz KwaZulu-Natal und ein Schmelztigel der Kulturen. Die Innenstadt und die Strandpromenade Golden Mile haben leider Ihre besten Tage hinter sich gelassen. Gerade abends sollte man sich dort mit Vorsicht bewegen. Die uShaka Marine World am South Beach ist ein Entertainmentcenter mit Aquarium, Wasserrutschenpark, Restaurants und Geschäften.

Ruhiger geht es nördlich und südlich von Durban an der Küste zu. Hier reiht sich ein Ferienort an den anderen, die in den letzen Jahren zum Teil enorm gewachsen sind. Umhlanga ist ein beliebter Ort für Urlauber. Hier gibt es viele Restaurants, Shopping Center und Unterkünfte. Ähnliches gilt in kleinerem Rahmen für Ballito und Umdloti.

 

Lesotho

Das komplett von Südafrika umschlossene Königreich Lesotho zählt zu den höchstgelegenen Ländern der Erde und wird auch als das „Dach Afrikas“ bezeichnet. Die Landesteile liegen auf einer Höhe zwischen 1400 und 2000 Metern, einzelne Berggipfel übersteigen sogar die 3000 Meter. Die Hochplateaus werden von Flusstälern und Inselbergen durchzogen. Lesotho ist ein souveräner Staat mit eigenen Einreisebedingungen.

Die Infrastruktur ist recht rudimentär. Nur wenige Straßen können mit normalen PKW zur Durchfahrt genutzt werden. Auch das touristische Angebot ist überschaubar. Wer sich aber auf das Abenteuer Lesotho einlässt, wird mit grandioser Natur und viel Ursprünglichkeit belohnt. Im südafrikanischen Winter von Juni bis August kann es mitunter stark schneien. Lesotho besitzt daher das einzige Skigebiet im südlichen Afrika mit Loipen, Pisten, Liften und Skihütten.

 

Drakensberge

Die Drakensberge sind eine beeindruckende Bergkette entlang der östlichen Grenze zwischen Südafrika und Lesotho. Tolle Naturreservate laden zum Wandern ein. Der Höhepunkt der südlichen Drakensberge ist der Sanipass, die einzige südliche Verbindung der beiden Staaten. Der Pass kann nur mit Allradfahrzeugen befahren werden, es gibt aber geführte Tagestouren ab Himeville und Underberg.

Deutlich beeindruckender sind die nördlichen Drakensberge und deshalb für einen kurzen Aufenthalt zu bevorzugen. Der Royal Natal Nationalpark mit seinem berühmten Amphitheater ist der Höhepunkt dieser Region, aber auch Cathedral Peak und Champagne Castle sind einen Besuch wert und warten mit vielen Wanderwegen auf. Ein guter Ausgangspunkt, um die nördlichen Drakensberge zu entdecken, ist der kleine Ort Bergville.

 

Zululand

Die Region um die kleinen Orte St. Lucia, Hluhluwe und Mkuze wartet mit unzähligen Höhepunkten auf. Zulu-Kultur, Big Five Wildreservate, einsame Strände und endlose Seenlandschaften bieten eine Fülle von Attraktionen. Hier im nördlichen KwaZulu-Natal besteht ein saisonales Malariarisiko.

Der iSimangaliso Wetland Park ist ein UNESCO-Weltnaturerbe und erstreckt sich vom gemütlichen Touristenort St. Lucia bis zur mosambikanischen Grenze. Bei Bootsfahrten können Sie Hippos, Krokodile und die einmalige Vogelwelt am Zusammenfluss von Salz- und Süsswasser erleben. Die Strände sind endlos und menschenleer.

Die Eastern Shore Section des iSimangaliso Wetland Parks bietet ein einzigartiges Beach & Bush Erlebnis. Dieses einmalige immergrüne Refugium erstreckt sich vom kleinen Ort St. Lucia bis hoch zum einmaligen Strand von Cape Vidal und beheimatet u. a. Flusspferde, Elefanten, Nashörner, Antilopen, Leoparden und eine beeindruckende Vogelwelt.

Der Hluhluwe Imfolozi Park ist der älteste Tierschutzpark Südafrikas und landschaftlich der schönste von allen. Der Park teilt sich auf in die nördliche Hluhluwe-Sektion und die südliche Imfolozi-Sektion. Dank des subtropischen Klimas ist die Natur hier fast ganzjährig saftig grün. Besonders hervorzuheben ist die Population an Breit- und Spitzmaulnashörnern, aber auch die übrigen der Big Five können Sie hier bestaunen.

Auch um den staatlichen Hluhluwe Imfolozi Park gibt es einige private Wildreservate, die ebenfalls die Big Five beheimaten, aber nur den Übernachtungsgästen zugänglich sind. Während einige dieser Reservate eine solide Auswahl and drei, vier und fünf Sterne Lodges bieten, richten sich andere hingegen ausschließlich an ein sehr zahlungskräftiges und exklusives Publikum.

Sodwana Bay ist das Taucherparadies Südafrikas und dank der durchgehend geteerten Straße auch gut zu erreichen. Dennoch ist das sonnenverwöhnte Kleinod bisher vom Massentourismus verschont geblieben. Die Strände hier knapp vor der mosambikanischen Grenze sind einmalig und selbst im Winter kann es hier richtig warm werden.

Es gibt im Zululand auch einige nachgebaute traditionelle Zuludörfer zu besichtigen, sogenannte Kraals. Ob diese tatsächlich einen Besuch wert sind oder doch eher Kirmesveranstaltungen gleichen, muss jeder für sich entscheiden.

 

Eswatini

Das Königreich Eswatini (früher Swaziland) grenzt an Südafrika und Mosambik und bietet ein ursprüngliches afrikanisches Erlebnis. Zur Weiterfahrt zwischen dem Zululand und dem Krüger Park kann man auch die N2 südlich um Eswatini herum nehmen, die Durchquerung des Landes bietet jedoch eine interessante Facette im Rahmen einer Südafrikareise. Das Königreich ist ein souveräner Staat mit eigenen Einreisebedingungen.

Mittelpunkt des kleinen Landes ist das Ezulwini Valley mit den beiden Städten Mbabane und Manzini. Das Tal bietet viele Wander- und weitere Aktivmöglichkeiten. Hier liegt auch das Mlilwane Wildlife Sanctuary, welches unter anderem Antilopen, Zebras, Giraffen, Krokodile und Flusspferde beheimatet. Die Einwohner sind begnadete Kunsthandwerker und Souvenirs sind hier meist preiswerter als in Südafrika. Während der gebirgige Teil im Südwesten des Landes als Malaria frei gilt, haben die nordöstlichen Tiefebenen zu Mosambik ein leichtes Malariarisiko.

 

Krüger Park und Panorama Route

Einer der größten und bekanntesten Nationalparks Südafrikas ist natürlich der Krüger Park. Er liegt an den Grenzen zu Mosambik und Zimbabwe und umfasst etwa die Fläche der Niederlande. Für einen Kurzaufenthalt ist der südliche Teil des Parks wegen seines Tierreichtums zu bevorzugen. Es gibt geteerte und ungeteerte Straßen für Selbstfahrer, es gibt aber auch Anbieter von geführten Pirschfahrten im offenen Geländewagen. Die beste Jahreszeit für Safaris ist der südafrikanische Winter zwischen April und Oktober, denn dann ist Trockenzeit. Das Gras steht niedrig, die Bäume haben nur wenige Blätter und die Tiere sind gezwungen, zum Trinken an die Wasserlöcher zu kommen – ideale Beobachtungsmöglichkeiten also. Tagsüber ist es mit 20°C bis 25°C angenehm warm und oft sonnig. Während dieser Zeit ist das Malariarisiko gering. In der Zeit von November bis März kann es öfter regnen und es ist sehr warm bis heiß. In dieser Zeit ist das Malariarisiko höher.

Die Panorama Route führt durch die schönsten Abschnitte der nördlichen Ausläufer der Drakensberge und ist eines der optischen Highlights jedes Südafrikabesuches. Die Gegend um den Blyde River Canyon wartet mit atemberaubenden Ausblicken, unzähligen Wasserfällen, bizarren Gesteinsformationen und historischen Orten wie der ehemaligen Goldgräberstadt Pilgrim’s Rest auf. Highlights wie God’s Window, die Three Rondavels, der Long Tom Pass, die Mac Mac Pools und nicht weniger als das Ende der Welt (World’s End) liegen sehr nah bei einander und können in einer Rundfahrt bestaunt werden. Städtchen wie Sabie oder Graskop laden zum Verweilen ein. Im höher gelegenen Teil der Panorama Route (Highveld), wo die meisten Sehenswürdigkeiten liegen, besteht kein Malariarisiko.

 

Weitere Wildreservate und Nationalparks im Nordosten

An der westlichen Grenze des Krüger Parks schließen sich die sogenannten Private Game Reserves an, die privaten Wildreservate. Im Gegensatz zum staatlichen Krüger Park haben hier nur Übernachtungsgäste Zutritt. Man wohnt in luxuriösen Lodges und erlebt bei geführten Pirschfahrten unter fachkundiger Leitung die wunderschöne Flora und Fauna. Bei gutem Wetter wird das Abendessen unter freiem Himmel am Lagerfeuer serviert. Das älteste und exklusivste private Reservat am Krüger Park ist Sabi Sand, es gibt aber auch Alternativen wie Balule, Karongwe, Kapama oder Timbavati. Diese beheimaten ebenfalls die Big Five, das Malariarisiko ist ähnlich wie im Krüger Park.

Weitere Interessante Wildreservate und Nationalparks im Nordosten liegen zum Beispiel in der Region um die Waterberge in der Provinz Limpopo. Die bekanntesten sind der staatliche Marakele Nationalpark sowie die privaten Reservate Welgevonden und Entabeni. Nur etwa zweieinhalb Autostunden von Johannesburg entfernt befindet sich der Pilanesberg Nationalpark auf dem Gebiet eines ehemaligen Vulkankraters. An der Grenze zu Botswana liegt das Madikwe Game Reserve. Alle diese Reservate und Nationalparks beheimaten die Big Five, sind malariafrei und daher ideal für Familien.

 

Johannesburg, Pretoria und Soweto

Johannesburg ist das Geschäftszentrum des Landes und für Touristen meist Start- oder Zielpunkt einer Südafrikareise. Die Sicherheitslage in der Innenstadt und einigen Vororten ist leider immer noch nicht optimal, aber es gibt z. B. mit dem aufstrebenden Künstlerviertel Maboneng einige Lichtblicke. Die Sehenswürdigkeiten der „City Of Gold“ erlebt man am besten in einer geführten Tour. Recht ruhig sind die nördlichen Vororte um Rosebank und Sandton mit vielen Restaurants und Shopping Centern. Es gibt einige Themen- und Vergnügungsparks wie z.B. Gold Reef City, eine ehemalige Goldmine mit angeschlossenem Kirmesrummel.

Pretoria ist die Hauptstadt des Landes und lebt von ihrer Geschichte. Es gibt hier einige interessante Bauwerke und Denkmäler zu besichtigen, zum Beispiel die Union Buildings, den Church Square oder das Voortrekker-Monument. Auch einige gute Museen können besucht werden. Ein Höhepunkt der Stadt ist die Jakaranda-Blüte im Oktober, wenn sich ganze Straßenzüge in Lila blühende Alleen verwandeln.

Etwa eine Stunde von Johannesburg oder Pretoria entfernt liegen die Sterkfontein Caves, die als Wiege der Menschheit (Cradle of Humankind) bezeichnet werden. In diesem UNESCO Weltkulturerbe wurden Fossilien der ältesten Menschenarten entdeckt, die vor über zwei Millionen Jahren gelebt haben. Sie gehören zu den ältesten homininen Funden weltweit.

Soweto ist das größte Township Südafrikas mit über einer Million Einwohnern. Mittlerweile gibt es selbst hier einige aufstrebende und wohlhabendere Stadtteile, dennoch überwiegen immer noch Wellblechhütten ohne Strom und fließend Wasser. Kulturell ist Soweto sehr im Kommen. Es gibt Kneipen, Restaurants und Discotheken, selbst einige Hotels und Gästehäuser haben hier mittlerweile eröffnet. Touristen sollten Soweto jedoch nur in Begleitung ortskundiger Einheimischer oder in einer geführten Tour besuchen. Dann allerdings ist ein Townshipbesuch ein echtes kulturelles Erlebnis.

 

Northern Cape

Das Nordkap an der Grenze zu Namibia und Botswana ist die flächenmäßig größte Provinz Südafrikas sowie Teil des riesigen Ökosystems der Kalahari Halbwüste. Der bekannteste Nationalpark der Region ist der Kgalagadi Transfrontier Park, welcher durch die Zusammenlegung des Kalahari-Gemsbok-Nationalparks in Südafrika und des Gemsbok-Nationalparks in Botswana entstand. Das Schutzgebiet mit einer doppelten Größe des Krüger Parks ist sehr ursprünglich und sollte nur mit einem Allradfahrzeug erkundet werden. Kgalagadi bedeutet „Land des Durstes“. Die spärliche Flora und Fauna haben sich an die vorherrschenden Bedingungen angepasst. Es lassen sich neben kleineren Säugetieren hauptsächlich Raubkatzen wie Löwen, Leoparden oder die seltenen Afrikanischen Wildkatzen und Antilopen wie Elands und Oryxe beobachten.

Leichter zugänglich ist der Augrabies Falls Nationalpark, in dem der Orange River in Kaskaden über eine Breite von 135m in die Tiefe rauscht. Neben einigen Raubkatzen und Antilopenarten sind hier auch Giraffen und Zebras beheimatet. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Moon Rock, eine massive beeindruckende Felsformation.

Der mächtige Orange River ist mit einer Länge von fast 2200km der zweitlängste Fluss des südlichen Afrikas und verwandelt Teile der ansonsten trockenen Umgebung in ein grünes Paradies, sodass zum Beispiel in Upington sogar Weinanbau möglich ist.

Das Namaqualand rund um die kleine Stadt Springbok verwandelt sich zur Wild Flower Season im südafrikanischen Frühling von August bis September in ein schier endloses buntes Blumenmeer. Für diese Reisezeit sollten die wenigen Unterkünfte möglichst frühzeitig gebucht werden.

 

West Coast

Etwa 300km nördlich von Kapstadt liegen die Cederberg Mountains, ein touristisch noch recht unerschlossenes Gebiet. Eine endemische Zedernart, die nur noch sehr selten vorkommt, hat diesem Naturparadies seinen Namen gegeben. Eine gute Basis, um die Region zu erkunden, ist die kleine Stadt Clanwilliam. Es gibt aber auch einige abseits gelegene Luxuslodges in Mitten endloser Natur. Zentrum ist die Cederberg Wilderness Area mit einer Fläche von über 70.000ha, ein Kleinod für Wanderer mit Abenteuerlust. Im südafrikanischen Sommer ist es sehr heiss, im Winter kann auf den bis zu 2000m hohen Bergen Schnee fallen. Aus den Cederbergen kommt übrigens der berühmte Rooibos-Tee, der nur hier wächst.

Die fast nordeuropäisch anmutende Westküste bietet einige interessante Fischerorte, die touristisch bislang eher nur für die Einheimischen eine Rolle spielen. Gutes Essen, natürlich mit viel Seafood, ist hier neben allerlei Wassersportarten die Hauptattraktion. Kleine und interessante Orte sind Lamberts Bay, Elands Bay und Yzerfontein, schon etwas belebter sind Langebaan und Paternoster. Letzteres ist die Gourmethochburg dieser Küstenregion, das Wolfgat Restaurant mit nur knapp 20 Sitzplätzen wurde 2019 zum besten Restaurant der Welt gekürt.

Ein Highlight ist der gut zugängliche West Coast Nationalpark etwa eineinhalb Autostunden nordwestlich von Kapstadt gelegen, mit über 30.000ha Fläche eines der größten Schutzgebiete an Südafrikas Küsten. Weisse Sandstrände, kristallblaues Meer und üppige Fynbosvegetation sind der optische Hingucker, verstärkt durch die Wildblumenblüte in den Monaten August bis September. Im südafrikanischen Winterhalbjahr von Juni bis November zieht es Wale in die seichten Lagunen. Desweiteren lassen sich Säugetiere wie verschiedene Antilopenarten und Zebras sowie eine eindrucksvolle Vogelwelt beobachten.

Südafrika entdecken. erleben. verlieben.