Wild Coast

An der „wilden Küste“ zwischen East London und Durban erlebt man ein ursprüngliches Südafrika. Deshalb zählt die Wild Coast zu den Höhepunkten des Landes, auch wenn oder gerade weil die touristische Infrastruktur hier immer noch in den Kinderschuhen steckt. Es gibt nur wenige und in der Regel recht einfache Unterkünfte und die Küste ist meist nur über Stichstraßen erreichbar. Deshalb war das Gebiet des Xhosa-Stammes, zu dem auch Nelson Mandela gehörte, lange Zeit nur Abenteurern vorbehalten. Immerhin sind die verkehrstechnischen Hauptschlagadern der Wild Coast, die N2 und die R61, mittlerweile in einem relativ guten Zustand. Allerdings winden sie sich über viele Hügel und durch viele Dörfer. Man sollte für diese Strecke deutlich mehr Zeit einplanen, als bei Überlandfahrten in anderen Gebieten Südafrikas. Daher empfehlen wir mindestens zwei, besser drei Übernachtungen, um die Schönheiten der Wild Coast zu erkunden.

 

Chintsa bis Great Kei River

Chintsa, etwas nördlich von East London gelegen, ist einer der am besten erschlossenen Orte an der Wild Coast, ein guter Kompromiss aus Natur und Infrastruktur. Die Anfahrt erfolgt komplett auf geteerter Straße, die Strände an der Mündung des Chintsa Flusses sind endlos und meist menschenleer. Der kleine Urlaubsort Morgan Bay liegt im Mündungsgebiet zweier Flüsse mit einem herrlichen Sandstrand. Eine schöne Wanderung führt auf die 50 Meter hohen Morbay Cliffs westlich des Ortes. Von dort genießt man einen einmaligen Ausblick über die Küste und das grüne, hügelige Hinterland. Mit etwas Glück kann man sogar Delfine und je nach Jahreszeit auch Wale beobachten. Key Mouth ist ein weiterer typischer Ferienort, den man außerhalb der Ferienzeiten der Südafrikaner meist ganz für sich alleine hat. Besucher erwarten ausgedehnte, saubere Strände, die von bewaldeten Dünen gesäumt sind. Es gibt einige schöne Wanderwege und eine der letzten Ponton-Fähren Südafrikas über den Great Kei River.

Coffee Bay bis Mthatha

Coffee Bay ist einer der bekanntesten Orte an der Wild Coast, etwa 80km von der N2 entfernt über eine geteerte Straße zu erreichen. Die Bucht liegt gut geschützt, sodass selbst bei stärkerem Seegang ein Baden problemlos möglich ist (Vorsicht: keine Hainetze). Ganz in der Nähe liegt die Natursteinbrücke „Hole In The Wall“, eine Attraktion in der Region, zu der man auch von Coffee Bay aus wandern kann. Mit dem Auto muss man eine 20km lange Fahrt über eine unbefestigte Straße in Kauf nehmen, vor Ort lassen sich geführte 4x4-Touren buchen. Entlang der Strecke bietet sich ein Stopp beim Nelson Mandela Museum an, welches aus drei Komplexen besteht. In Mvezo, dem Geburtsort Mandelas, kann man unter anderem die Ruinen seines Geburtshauses besichtigen. In Qunu, dem Ort seiner Kindheit, stehen seine Taufkirche, die Ruinen seiner High School sowie das neu erbaute Nelson Mandela Youth & Heritage Center. Hier liegt auch sein Grab auf dem familieneigenen Grundstück. Im Bhunga Building in Mthatha werden unter anderem die Geschenke ausgestellt, die er nach Ernennung zum ersten frei gewählten Präsidenten Südafrikas aus aller Welt erhielt.

Port St. Johns bis Mkambati

Port St. Johns ist der größte Ort an der Küste und über die geteerte R61 zu erreichen. Das Juwel in spektakulärer Lage am Mzimvubu River bietet einmalige Strände sowie subtropische Wälder im Hinterland. Diverse Wanderwege führen durch die Natur. Gemütlicher geht es bei einer Bootsfahrt auf dem Fluss zu. Ein Geheimtipp ist das Mkambati Nature Reserve, welches mit Gnus, Böcken, Antilopen und einigen seltenen Vogelarten aufwartet. Die Strände des naheliegenden Port Grosvenor sind ein Paradies. In der Nähe von Mboyti finden sich diverse Wasserfälle, die direkt ins Meer führen. Außer Port St. Johns sind diese Attraktionen sind nur über unbefestigte Straßen zu erreichen, für die man mindestens einen SUV oder besser ein Allradfahrzeug benötigt.

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